Manuelle Therapie

 

Die Chirotherapie ist eine ca. 5000 Jahre alte Behandlungsform. Manuelle Medizin (Lateinisch =Hand) und Chirotherapie (griechisch cheir = die Hand) bedeuten weitgehend das Gleiche. Es handelt sich um eine Behandlungsmethode, die nur mit den Händen am Patienten durchgeführt wird. Exakt lehrbare Handgrifftechniken und sofort überprüfbare Ergebnisse haben heute auch die Anerkennung der Schulmedizin gefunden. Die Therapie setzt dort an, wo umkehrbare Funktionsstörungen der Gelenke auftreten. Diesen Störungen liegt eine Gelenkblockade zugrunde. Das Gelenk ist dabei in seiner Funktion eingeschränkt oder umgangssprachlich blockiert. Das betroffene Gelenk ist nicht wie vielfach angenommen ausgerenkt.

Wie kann eine Blockade festgestellt werden ?

Die Blockade ist in der Regel im Röntgenbild nicht sichtbar und wird mit speziellen Grifftechniken diagnostiziert.

Wie wird eine Blockade/ Funktionsstörung eines Gelenkes therapiert ?

Bei der manuellen Therapie werden durch sanften Druck auf Gelenkpartner und Muskulatur Blockierungen gelöst. Hierzu werden spezielle Griff- und Mobilisationstechniken angewendet. Man unterscheidet die Mobilisation mit mehrfacher rhythmischer Dehnung von der gezielten Manipulation. Ziel ist die Wiederherstellung des Zusammenspiels von Muskeln, Sehnen und Gelenken. Schmerzen werden so gelindert und die Beweglichkeit der Gelenke verbessert. Die Manipulation darf nur vom Arzt durchgeführt werden und wird allgemein als „Einrenken“ bezeichnet. Ein „Einrenken“ erfolgt jedoch nicht. Ausgerenkte Gelenke oder Wirbel hätten meist erhebliche Begleitverletzungen des Kapselbandapparates und der Muskulatur zur Folge. Ein ausgerenktes Gelenk müsste eingerenkt und in manchen Fällen mit einer Operation therapiert werden. Ausgerenkte Gelenke sind keine Indikation für eine chiropraktische Behandlung. Die chirotherapeutische Manipulation löst reflektorisch Muskelverspannungen, welche die Gelenkmechanik behindern. Das häufig erlebte Knacken ist ein harmloses Begleitphänomen und kommt durch kurzfristiges Klaffen der Gelenkflächen zustande.

Welche Nebenwirkungen können auftreten ?

Bei richtiger Technik und normalem Röntgenbefund ist die Behandlung praktisch frei von Nebenwirkungen. Ein bis zwei Tage nach Behandlung sind die Beschwerden eventuell etwas vermehrt, um dann aber deutlich besser zu werden.

Atlastherapie

Die Atlastherapie gehört zu den manualmedizinischen Behandlungen. Durch eine gezielte Mobilisation des 1. Halswirbels sollen chronische Blockierungen gelöst und eine Normalisierung von Reizwahrnehmungen erreicht werden. Sehr gute Ergebnisse werden bei Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerz und Verspannungen im Nackenbereich erreicht. Kinder, die durch Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität oder Bewegungsstörungen auffallen können nach Ausschluß anderer Erkrankungen von dieser Therapie sehr profitieren. Die Atlastherapie ermöglicht eine Beeinflussung der sensomotorischen Informationsverarbeitung.

Der Atlas ist der 1. Halswirbelkörper, der zusammen mit Hinterhaupt, zweiten Halswirbelkörper und dem umgebenden Muskelapparat ein Wahrnehmungsorgan darstellt, das eine direkte Verbindung zum Gleichgewichtsorgan und bestimmten Gehirnzentren aufweist. Bei Verspannungen und Bewegungsstörungen ist häufig die Informationsverarbeitung der Nerven zum Gehirn gestört.

Das Areal um den Atlas ist mit einer hohen Anzahl von Nervenrezeptoren umgeben. Durch eine spezielle Impulstechnik werden diese Nackenrezeptoren aktiviert und eine Reaktion des vegetativen Nervensystems ausgelöst. Die zuvor falschen Informationen an das Gehirn werden durch diesen Impuls korrigiert.

Dieser Impuls geschieht, im Gegensatz zur Chiropraktik ohne Zug, ohne Drehung des Kopfes oder Vor- und Rückneigung der Halswirbelsäule.

 

Anwendungsgebiete

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Migräne
  • cervicales Schwindelsyndrom
  • Nacken- und Hinterhauptschmerz
  • Ischialgien
  • Schleudertrauma
  • Kiss-Syndrom
  • Lageasymmetriesyndrom